Verdienen sie auch.
Falls jemand fragt wo das Geld dafür herkommen soll (Christian Lindner?), ein Blick in Grundgesetz Artikel 106 gibt da reichlich Möglichkeiten:
- §1 (4): Kapitalverkehrsteuern: Bis 1991 erhoben, besteuerte Schuldverschreibungen (bis 1964), Börsenumsatz (Umsatz auf den Handel mit Wertpapieren) und Ansammlung von Kapital (Gesellschaftssteuer). Alleine eine Börsenumsatzsteuer von 0,5% würde 35 Milliarden jährlich bringen - 1991 betrug sie 2,5%.
- §1 (5): Einmalige Vermögensabgabe: Zur Besteuerung um Krisensituationen entgegen zu treten, wie z.B. der Corona Pandemie. Wäre sehr angebracht, um die Ärzte zu unterstützen.
- §2 (1): Vermögensteuer: Bis 1997 erhoben mit 1,0% (0,5% bis 1995) ab 120.000 DM pro Familienmitglied bzw 0,6% für Körperschaften. Je nach Implementierung würde sie 150.000 bis 435.000 Personen betreffen und 11 bis 25 Milliarden jährlich einnehmen.
- §2 (3) Verkehrsteuern: Darunter fällt die Finanztransaktionssteuer. Bis 1990 erhoben besteuerte sie börsliche und außerbörsliche Finanztransaktionen. Mit einem Steuersatz von 0,1% auf Aktien und 0,01% auf Derivate würde Deutschland 12 Milliarden jährlich einnehmen.
Natürlich könnte man auch Umweltschädliche Subventionen in Deutschland abschaffen, wie vom Umweltbundesamt gefordert und bis zu über 65 Milliarden einsparen.
Die Neoliberalen sagen ja immer der Staat habe keine Einnahmen- sondern ein Ausgabenproblem. Der Meinung kann man ja sein, aber dann diese Wendehalsigkeit gegen die Abschaffung von (klimaschädlichen) Subventionen zu sein? Das muss doch eigentlich jedem auffallen…
Ja aber aber aber DiE wIrTsChAfT!!!
Für die neoliberalen widerspricht sich dass ja auch nicht. Wirtschaftssubventionen sind für die ja nur investitionen. Wenn Wirtschaftswachstum alle Probleme löst, dann macht deren Linie sinn.
Dass dies so nicht ohne weiteres passiert muss man sich nur mal die USA anschauen. Fast doppelt so hohes pro Kopf GDP im Vergleich zu Deutschland aktuell, aber frag mal Durchschnittsamerikaner ob es einfacher oder schwerer geworden ist in den Großstädten zu überleben.
Mit Durchschnittszahlen vom ZI zu argumentieren ist allerdings auch eher schwach da das von einigen Facharztgruppen massiv verzerrt wird (looking at you Radiologie und Innere). Wenn die also nicht einen Schnitt nach Anzahl der Kollegen in der Gruppe gebildet haben sind die Zahlen halt hemmungsloser aufgebläht, Radiologie steht ja (u.a.) so gut da weil es wenige aber stark organisierte Kollegen sind.
Es wird gespart und wenns so weitergeht haben wir ggf bald eine Konsolidierungswelle bei den Praxen und noch weniger ländliche Versorgung. Ich denke selbstständig geführte Praxen werden irgendwann eher die Minderheit darstellen.
Das ist schon in vollem Gange. Einzel Praxen die aufhören werden selten ersetzt. Kein Arzt der betriebswirtschaftlich denkt zieht sich diesen Hut auf. Die Anforderungen an Digitalisierung und Geräte werden immer höher, aber die anrechenbaren Beträge stagnieren seit vielen Jahren.
Aber die gemeinschaftliche Nutzung von spezialisierten und teuren Geräten, MFAs, betriebswirtschaftlichen Aufgaben etc ergibt halt einfach Sinn. Der Arzt soll das machen was nur er kann: Patienten behandeln. Telefonieren, Abrechnungen erstellen, Computer bedienen, Geräte einrichten, verdrahten und warten, all das soll er eben nicht machen. In einer Einzel Praxis ist es halt oft aber so.