• rentar42@kbin.social
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    10 months ago

    Das ist eine sehr berechtigte Frage und für eine ehrliche Antwort muss ich kurz innehalten und reflektieren.

    Ich würd’ so sagen: Ich nehme eine pragmatische, moralisch-wohl-nicht-argumentierbare Position ein:

    Ich versuche speziell problematische Firmen zu vermeiden, wo es geht. Aber in manchen Bereichen ist das teils extrem schwer, bzw. mit ziemlichen Mehraufwand verbunden (wie viel Mehr-Zeit nehme ich in kauf nur um nicht die Nudeln von einem problematischen Konzern kaufe, wenn ich schon in einem spezifischen Geschäft bin?).

    Manche Bereiche sind “einfach” (zumindest in dem Sinne das man wissen kann was man tun sollte) und das sind die wo ganze Wirtschaftsbereiche als ganze Probleme verursachen (sprich: die ganze Öl-Industrie).

    Beispiel: ich bin bis vor wenigen Jahren noch relativ viel geflogen (größtenteils Urlaube). Inzwischen bereue ich das sehr und (wichtiger!) vermeide es. Ich bin jetzt seit 5 Jahren in kein Flugzeug mehr gestiegen und das macht vom Verbrauch sehr viel aus.

    Und in anderen Bereichen bin ich schlichtweg ignorant: ich weiß nicht welche Option hier besser/schlechter wäre und wenn es keinen gezielten Impuls gibt werde ich diese Info auch nicht aktiv suchen.

    • HoratioHufnagel@lemmy.world
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      10 months ago

      Und ich glaube deine pragmatische, moralisch-wohl-nicht-argumentierbare Position ist schon weitaus moralischer als es bei einem Großteil unserer Gesellschaft ist. Und ich erkenne mich auch bei dieser Beschreibung wieder.

      Ich wünsche mir, dass so eine Abwägung eben doch bei jedem passiert und dadurch wären wir auch mem ganzen Schritt weiter. Und ich räume auch ein, dass die ganze Konsumlandschaft ja darauf ausgerichtet ist, das solche Überlegungen im Keim erstickt werden.

      Danke für die ausführliche und ehrliche Antwort.