In Chicago ist eine Achtjährige erschossen worden, als sie sich ein Eis kaufen wollte. Der Vater des Mädchens attackierte den Schützen – vor vier Jahren war bereits seine Frau auf diese Weise ums Leben gekommen.
Pfff… Geht’s noch? Ist ja mal überhaupt nicht das gleiche. Die einen wollen, dass man eine Todesmaschine quasi unreguliert in der Öffentlichkeit führen darf, das andere ist die Waffenlobby!
Unreguliert? Man muss immer noch eine einfache auswendiglern Prüfung schaffen, zu der man exakt die Fragen und Antworten hat und dann noch die größte Hürde: die Fahrprüfung. Für beides hat man unendlich Versuche und danach musst du riiiichtig scheiße bauen bis du die Karte wieder los bist. Das Auto muss auch noch durch den Tüv.
Tempolimit wäre als easy CO2 Maßnahme ganz nett. Gibt’s auch Statistiken, die zeigen, dass dadurch Verkehrstote reduziert werden würden? So weit ich mich erinnern kann, hat Deutschland nicht wirklich mehr Verkehrstote pro gefahrenen Kilometer als unsere europäischen Nachbarn.
Auch die Unfälle und Verkehrstoten würden drastisch reduziert werden.
Hier alles mit allen Infos (vor allem die PDFs am Ende zum Runterladen), warum 30-80-120 am besten wäre: https://www.vcd.org/tempolimit
Edit: Außerdem finde ich persönlich den Vergleich mit anderen Quatsch. Jeder Tote ist einer zu viel. Wenn man die mit einfachen Mitteln schützen kann, ist das eigentlich ein no-brainer. Sollte man denken…
Autofahren in Städten ist der viel passendere Vergleich, weil davon nämlich eine ganz konkrete Gefahr ausgeht. Nur ist der Schaden viel größer als durch Waffen in den Händen von ein paar Verrückten.
Mir fällst spontan Temperatur, Trocken und größeres Transportvolumen ein. Verstehe mich nicht falsch, ich hasse es mit dem Auto in der Stadt unterwegs zu sein und fahre die meisten stecken mit dem Rad, aber manchmal ist ein Auto schon sinnvoll.
Ich weiß, es sieht grade nicht danach aus, aber in Deutschland ist es klimatisch ziemlich trocken geworden, Transportvolumina werden von Privatpersonen quasi nie ausgereizt und Temperatur… Naja, da hast du einen Punkt. Aber wie der deutsche Volksmund weiß: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.
Ich bin auch gestern mal wieder mit dem Auto gefahren - TeilAuto - und hab mir über die Stadt verteilt ein paar Einrichtungsgegenstände zugelegt. Aber wie oft kommt das vor? Wenns einmal im Quartal ist, wars oft.
Wir brauchen doch hier nicht die Argumente fürs Autofahren durchdeklinieren. Die Menschen sind ja nicht alle so verstrahlt, tausende bzw zehntausende Euro für etwas Nutzloses auszugeben. Gerade in der Stadt ist es auch noch viel weniger Statussymbol als auf dem Land.
Die Menschen sind ja nicht alle so verstrahlt, tausende bzw zehntausende Euro für etwas Nutzloses auszugeben.
Rauchen? Social Media Scrolling?
Warum Städter Autos nutzen, hat mannigfaltige Ursachen. Komfort ist mit Sicherheit ein Grund, aber nur ein untergeordneter. Ich denke, der Hauptgrund ist aber der “ist schon da”-Effekt. Man kauft sich aus irgendeinem Grund ein Auto und macht dann auch quasi bedient dann fast jede innerstädtische Reise damit, weil es eh vor der Tür steht und die Grenzkosten gering sind. Man gibt dadurch aber auch deutlich mehr Geld aus, als wenn man sich auf ein Leihauto verlassen würde, das nur dann genutzt wird, wenn es wirklichen Nutzen bringt und nicht, weil es eh schon da ist. Stellt sich nur die Frage, warum Städter Autos kaufen und diesen Grund würde ich vorallem historisch und kulturell betrachten, denn das Nachrkiegsdeutschland war nunmal das suburbane Deutschland und im zersiedelten Raum ist das Auto eine Voraussetzung für Unabhängigkeit und Freiheit. Die Menschen wachsen also mit dem Auto auf und sind es gewohnt, eines zu haben. Außerdem kämpfen Städte heute noch damit, dass sie für die Zersiedelung der Nachkriegszeit zerstört wurden. Die abmildernden Umkehrung dieser Zerstörung ist ja das, was derzeit zu einem so heftigen Backlash führt.
Gerade in der Stadt ist es auch noch viel weniger Statussymbol als auf dem Land.
Ich finde die Autokultur auf dem Land auch ein ziemlich spannendes Phänomen, denn auf dem Land ist das Auto ideell und tatsächlich das Synonym für (Bewegungs-)Freiheit und wird daher buchstäblich zum Fetisch aufgeladen. Das wird unnötigerweise vom völlig unkulturellen Phänomen flankiert, dass Autos beim Fahren Teil der Persönlichkeit werden, denn Autos werden von innen und außen als körperlicher Teil des Fahrers wahrgenommen und stehen außerdem in Wechselwirkung zum Charakter des Fahrers (aggressive Menschen kaufen sich Protzkarren und Protzkarren holen das Aggressive aus dem Menschen raus). Daher, und weil auf dem Land soziale Strukturen hierarchisch organisiert sind, ist es so superwichtig, welches Auto man fahrt, obwohl es ein Panda auch tun würde.
Den Vergleich hab ich nie verstanden. Klar, ein Tempolimit hätte ein paar Vorteile. Aber das mit Schusswaffen zu vergleichen, die nur dazu entwickelt wurden Menschen zu töten, ist einfach absurd.
Bei dem Vergleich geht es doch eher um die gesellschaftliche Dynamik bei bestimmten Themen. Und da gibt es in beiden Ländern einen massiven Abwehrreflex wenn diese beiden “Freiheiten” in Zweifel gezogen werden. Diese werden reflexhaft über die Vorteile gestellt und schon der Gedanke nach Reglementierung wird als Angriff auf etwas höheres verteufelt.
Die teils realitätsfernen Reaktionen und Argumente lassen sich schon vergleichen. Dass die Schusswaffen weit gefährlicher sind, dürfte trotz diesem Vergleich so gut wie jedem klar sein.
Ist halt wie in Deutschland mit dem Tempolimit auf Autobahnen
Pfff… Geht’s noch? Ist ja mal überhaupt nicht das gleiche. Die einen wollen, dass man eine Todesmaschine quasi unreguliert in der Öffentlichkeit führen darf, das andere ist die Waffenlobby!
Unreguliert? Man muss immer noch eine einfache auswendiglern Prüfung schaffen, zu der man exakt die Fragen und Antworten hat und dann noch die größte Hürde: die Fahrprüfung. Für beides hat man unendlich Versuche und danach musst du riiiichtig scheiße bauen bis du die Karte wieder los bist. Das Auto muss auch noch durch den Tüv.
Tempolimit wäre als easy CO2 Maßnahme ganz nett. Gibt’s auch Statistiken, die zeigen, dass dadurch Verkehrstote reduziert werden würden? So weit ich mich erinnern kann, hat Deutschland nicht wirklich mehr Verkehrstote pro gefahrenen Kilometer als unsere europäischen Nachbarn.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Länder_nach_Verkehrstoten
Das stimmt leider nicht. Belgien, Niederlande, Tschechien, Polen, Österreich, Schweiz uvm. sind alle besser.
https://www.spiegel.de/auto/aktuell/tempolimit-mit-130-km-h-sinken-die-unfallzahlen-drastisch-a-1249595.html
Auch die Unfälle und Verkehrstoten würden drastisch reduziert werden.
Hier alles mit allen Infos (vor allem die PDFs am Ende zum Runterladen), warum 30-80-120 am besten wäre: https://www.vcd.org/tempolimit
Edit: Außerdem finde ich persönlich den Vergleich mit anderen Quatsch. Jeder Tote ist einer zu viel. Wenn man die mit einfachen Mitteln schützen kann, ist das eigentlich ein no-brainer. Sollte man denken…
Super, auf genau so einen Kommentar hab ich gehofft!
Natürlich, trotzdem finde ich die Statistik interessant.
Es geht um die Mauer im Kopf der Menschen, nicht um eine deutsche Metapher für Waffenbesitz.
Autofahren in Städten ist der viel passendere Vergleich, weil davon nämlich eine ganz konkrete Gefahr ausgeht. Nur ist der Schaden viel größer als durch Waffen in den Händen von ein paar Verrückten.
Aber da ist halt auch ein konkreter Nutzen durch das Autofahren. Beim Waffetragen höchstens ein abstrakter Nutzen von gefühlter Sicherheit.
Was ist der konkrete Nutzen des innerstädtischen Autofahrens?
Mir fällst spontan Temperatur, Trocken und größeres Transportvolumen ein. Verstehe mich nicht falsch, ich hasse es mit dem Auto in der Stadt unterwegs zu sein und fahre die meisten stecken mit dem Rad, aber manchmal ist ein Auto schon sinnvoll.
Ich weiß, es sieht grade nicht danach aus, aber in Deutschland ist es klimatisch ziemlich trocken geworden, Transportvolumina werden von Privatpersonen quasi nie ausgereizt und Temperatur… Naja, da hast du einen Punkt. Aber wie der deutsche Volksmund weiß: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.
Ich bin auch gestern mal wieder mit dem Auto gefahren - TeilAuto - und hab mir über die Stadt verteilt ein paar Einrichtungsgegenstände zugelegt. Aber wie oft kommt das vor? Wenns einmal im Quartal ist, wars oft.
Wir brauchen doch hier nicht die Argumente fürs Autofahren durchdeklinieren. Die Menschen sind ja nicht alle so verstrahlt, tausende bzw zehntausende Euro für etwas Nutzloses auszugeben. Gerade in der Stadt ist es auch noch viel weniger Statussymbol als auf dem Land.
Rauchen? Social Media Scrolling?
Warum Städter Autos nutzen, hat mannigfaltige Ursachen. Komfort ist mit Sicherheit ein Grund, aber nur ein untergeordneter. Ich denke, der Hauptgrund ist aber der “ist schon da”-Effekt. Man kauft sich aus irgendeinem Grund ein Auto und macht dann auch quasi bedient dann fast jede innerstädtische Reise damit, weil es eh vor der Tür steht und die Grenzkosten gering sind. Man gibt dadurch aber auch deutlich mehr Geld aus, als wenn man sich auf ein Leihauto verlassen würde, das nur dann genutzt wird, wenn es wirklichen Nutzen bringt und nicht, weil es eh schon da ist. Stellt sich nur die Frage, warum Städter Autos kaufen und diesen Grund würde ich vorallem historisch und kulturell betrachten, denn das Nachrkiegsdeutschland war nunmal das suburbane Deutschland und im zersiedelten Raum ist das Auto eine Voraussetzung für Unabhängigkeit und Freiheit. Die Menschen wachsen also mit dem Auto auf und sind es gewohnt, eines zu haben. Außerdem kämpfen Städte heute noch damit, dass sie für die Zersiedelung der Nachkriegszeit zerstört wurden. Die abmildernden Umkehrung dieser Zerstörung ist ja das, was derzeit zu einem so heftigen Backlash führt.
Ich finde die Autokultur auf dem Land auch ein ziemlich spannendes Phänomen, denn auf dem Land ist das Auto ideell und tatsächlich das Synonym für (Bewegungs-)Freiheit und wird daher buchstäblich zum Fetisch aufgeladen. Das wird unnötigerweise vom völlig unkulturellen Phänomen flankiert, dass Autos beim Fahren Teil der Persönlichkeit werden, denn Autos werden von innen und außen als körperlicher Teil des Fahrers wahrgenommen und stehen außerdem in Wechselwirkung zum Charakter des Fahrers (aggressive Menschen kaufen sich Protzkarren und Protzkarren holen das Aggressive aus dem Menschen raus). Daher, und weil auf dem Land soziale Strukturen hierarchisch organisiert sind, ist es so superwichtig, welches Auto man fahrt, obwohl es ein Panda auch tun würde.
Den Vergleich hab ich nie verstanden. Klar, ein Tempolimit hätte ein paar Vorteile. Aber das mit Schusswaffen zu vergleichen, die nur dazu entwickelt wurden Menschen zu töten, ist einfach absurd.
Bei dem Vergleich geht es doch eher um die gesellschaftliche Dynamik bei bestimmten Themen. Und da gibt es in beiden Ländern einen massiven Abwehrreflex wenn diese beiden “Freiheiten” in Zweifel gezogen werden. Diese werden reflexhaft über die Vorteile gestellt und schon der Gedanke nach Reglementierung wird als Angriff auf etwas höheres verteufelt. Die teils realitätsfernen Reaktionen und Argumente lassen sich schon vergleichen. Dass die Schusswaffen weit gefährlicher sind, dürfte trotz diesem Vergleich so gut wie jedem klar sein.