Mitglieder der linken Antifa wollen hessischen AfD-Politikern vor der Landtagswahl "das Leben zur Hölle machen". Im Internet veröffentlichten sie Privatadressen von Kandidaten. AfD-Landeschef Lichert fühlt sich, "als würde man für vogelfrei erklärt".
Was ist denn deine Lösung? Die sind ja notorisch lernresistent. Es muss ja nicht Angst sein, aber gesellschaftliche Ächtung war lange ein scheinbar gutes Mittel, das jetzt offensichtlich versagt.
Ich zweifle an das Gewalt die Lösung sein wird. Wenige hören auf Nazi zu sein nach dem sie verprügelt worden sind.
Mir erscheint es, als ob Soziale Medien vor allem für die Ausbreitung von Populismus verantwortlich sind. Menschen finden sehr leicht Gleichgesinnte und fühlen sich in ihrer Meinung bestätigt. Das ist für mich auch ein Grund wieso gesellschaftliche Ächtung versagt. Jeder hat auch einen Zugriff auf eine Platform und das spielt Populisten in die Hände. Es erscheint mir das man langfristig nur mit besserer Bildung dagegen Vorgehen kann. Bzw. es müssen neue Strategien her wie man Populismus online entgegenwirken kann. Kurzfristig kann wohl nur eine nicht rechte neue Partei helfen die Unzufriedene von AfD abziehen kann.
Wir gründen also eine neue Partei. Die “Alternative für Dummheit” (AfD) und graben denen damit die Wählerstimmen ab.
Das behauptet glaube ich auch keiner. Aber Nazis die sich nicht trauen öffentlich Nazi Dinge zu sagen haben zwei deutliche Nachteile:
Mir ist klar, dass das ein zweischneidiges Schwert ist. Wenn man Angst als Mittel etabliert, wer garantiert mir, dass das dann nicht irgendwann gegen andere Gruppen verwendet wird. Dazu würde ich zwei Dinge sagen:
Ich wäre auch großer Freund davon, das weiter bzw wieder über gesellschaftliche Ächtung zu regeln. Dazu braucht man aber eine kritische Menge aufrechter Menschen die das auch tatsächlich umsetzen. Da diese anscheinend nicht mehr gegeben ist (man sehe sich an was die Bewerber der AfD für eine EU Kandidatur öffentlich, unter Applaus, von sich gegeben haben) muss man sich eben was anderes ausdenken. Gewalt ist ein sehr… uninspirierter Ansatz da stimme ich zu. Die Effektivität würde ich mal nicht direkt anzweifeln.
Gegen den Populismus in den Sozialen Medien kommst niemand an. Der Mechanismus ist so Grundlegend, damit müssen wir irgendwie umgehen, das bedeutet auch, dass unsere Reaktionen auf Populismus anders (effektiver) werden müssen.
Da hab ich ehrlich wenig Hoffnung, dass das Erfolg haben wird. Die Leute WOLLEN rechte Politik.
Darauf bin ich ja eingegangen, mit den Sozialen Netzwerken ist das halt nicht mehr der Fall - dort findet man für jede Meinung von Algorithmen geleitet seine Peers.
Bei Gewalt ist mein Punkt auch das es garantiert zur mehr Gegengewalt führen wird. Was dann? Weiter eskalieren? Gewalt sollte immer das letzte Mittel sein, nicht etwas was man nutzt nur weil einem nichts besseres eingefallen ist.
Du vereinfachst. Manche die AfD wählen wollen Rechte Politik andere dulden diese, viele aber blenden sie einfach aus. Darin sind wir Menschen besonders gut.
Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch, aber wenn mit sonst nichts mehr einfällt, weil alle anderen Mittel versagen, Ist doch genau der Zeitpunkt für das letzte Mittel oder nicht?
Das ist vollkommen richtig. Aber genau deswegen muss der Übergang dieser Ideologie in die analoge Welt so schwierig wie möglich gemacht werden.
Finde jetzt nicht das sehr viel probiert worden ist. Schätzen wir wohl unterschiedlich ein.
Wir haben seit sehr langem in jeder schulischen Laufbahn Bildung zu dem Thema. Wir haben regelmäßig Gedenktage zu den Schrecken des NS Regimes. Es gibt eigentlich keinen Deutschen der nicht weiß, wohin diese Ideologie führt. Das wissen darum ist so weit verbreitet und wird so oft aufgebracht, dass sich die AfD über einen Schuldfetisch der Deutschen aufregt. Was könnte man denn deiner Meinung nach noch machen?
Wie ich weiter oben Ausführe, liegt für mich einer der Hauptursachen in der Art und weise wie soziale Medien populistische Meinungen fördern. Da es sehr schwer sein dürfte diese zu regulieren, kann man eigentlich nur drauf setzen Menschen besser in den Umgang damit zu bilden. Medien Kompetenz und so.
Was zur Hölle versagt hier? Diese Chaoten haben einen Landrat irgendwo im Nirgendwo und in ein paar bundesweiten Umfragen, sind “nur” 80% der Wähler gegen sie. Noch kommen wir als demokratisch, zivilisert und friedlich ganz gut klar. Jezt zu eskalieren birgt die Gefahr des Chaos. Und rate mal wo sich Chaoten besonders wohl fühlen.
Die gesellschaftliche Kontrolle versagt hier komplett. Wir haben eine Partei in der wörtlich die “Entsorgung” von Menschen gefordert wird, mit bekannten Faschisten in den Topreihen, die inzwischen in breiten Teilen der Gesellschaft als normal angesehen wird.
Ja, aber man muss sich doch die Entwicklung anschauen. Der Ist-Zustand verändert sich bei der AfD gerade rapide. Die werden uns vermutlich mit einer gar nicht so kleinen Anzahl Menschen in der EU vertreten. Die wachsen so stark, dass sie Probleme bekommen alle Posten zu füllen. Sich hier darauf auszuruhen, dass es ja “nur” 20% sind und 80% “dagegen” sind (was ich mal nicht so unterschreiben wollen würde, im CDU Wahlvolk sind bestimmt noch einige die sich nicht direkt gegen die AfD ausprechen würden).
Rat du mal was Chaoten sicher herbeiführen wenn man sie gewähren lässt
Sollte man schon in der Schule gelernt haben. Habe nie verstanden, warum ich Leute die mich verprügeln auf einmal respektieren sollte. Was für eine bescheuerte Eierschaukellogik ist das eigentlich?
Ist aber schon sehr traurig eigentlich, dass Menschen, die sich voller Stolz selbst als “soziale Wesen” beschreiben, und meinen die “Krone der Schöpfung” zu sein, “hochintelligent, fähig komplexe Gefühle und Empathie zu empfinden”, außer Gewalt scheinbar nichts zustande bringen. …Diese ganzen Leute waren wohl abwesend, als die “Hochintelligenz” in der Charaktererstellung verteilt wurde.
Hui dein Ross ist aber hoch
Ah, der übliche “hohes Ross” Vorwurf, wenn Leute sonst keine Argumente haben und dann versuchen, das Problem, die Aufmerksamkeit, von sich auf andere abzulenken, und sich dann auch noch toll dabei fühlen… Als ob es mein Problem, oder meine Schuld wäre, dass du außer Gewalt zu keiner anderen “Lösung” kommen könntest, Killing_Spark…? :)
Nein, tut sie nicht. 20% für die AfD sind erschreckend, aber eben noch einen Faktor 2,5 von der Macht entfernt. Noch kommen wir mithilfe des Rechtsstaats und des friedlichen Diskurs ganz gut klar. die Extreme Rechte ist zum Glück nicht nur bösartig, sie ist auch absolut inkompetent, wenn es um Inhalte und ordentliche Politik geht.
Die Kernkomptenzen der extremen Rechten sind sind lautes Geschrei, Einschüchterung und Gewalt. Wir sollten also alles unterlassen, was die Auseinandersetzung in diese Richtung bewegt. Bei solchem Murks sind unsere Chancen zu gewinnen leider deutlich schlechter.
Die Eskalation war übrigens auch einer (von vielen) der Gründe für die Machtübernahme der Nazis in Weimar. Straßenschlachten zwischen Nazis und Kommunisten führten dazu, dass die demokratische Regierung als nutzlos wahrgenommen wurde. Die Nazis konnten dann behaupten, dass der Sieg ihrer Seite zum Ende des Chaos führen würde.
Die sind nicht “einen Faktor 2,5 von der macht entfernt”, sondern von der absoluten Mehrheit. Glaubst du echt, dass “AFD mit Substanz”-Merz mehr als 2 Sonntagsfragen durchhält bevor er sagt die Koalition mit der AFD wäre alternativlos?
Ja. Nicht weil ich an seine Überzeugungen glaube, sondern, weil es derzeit kein realistisches Szenario gibt, in dem das klappt. Es reicht ja nicht, wenn Merz zustimmt, es müsste auch in einer geheimen Wahl im Parlament eine Mehrheit geben und noch gibt es in der CDU genug Abgeordnete, die eben nicht zustimmen würden, und ich glaube kaum, dass Merz wie Andrea Ypsilanti enden möchte.
Hier in Deutschland passiert eigentlich nie etwas schnell. Wenn die AfD mit an die Macht kommt, dann wird das graduell über Tolerierungen und Koalitionen auf kommunaler und später auf Landesebene anbahnen. Wir reden hier also von einem Zeitraum von zehn Jahren oder so. Aber da Merz 67 ist, glaube ich kaum, dass er dann noch an der Macht ist.
Außerdem wäre eine Koalition mit der AfD immer noch etwas anderes als eine faschistische Machtübernahme. Wir hatten und haben vergleichbare Parteien als Teil einer Regierung oder Tolerierungspartner in Österreich, Finland, Dänemark und diversen anderen Ländern, die immer noch eindeutig Demokratien sind. Die Chaoten haben es bisher immer geschafft die Wähler von ihrer Inkompetenz zu überzeugen.
Hört also bitte mit dem Alarmismus auf, wir wollen hier keine “boy who cried wolf” Situation riskieren. Es kann eben noch viel, viel schlimmer kommen.
Ja? Und genau deswegen sollte man genau jetzt wo das anfängt sich dagegen wehren. Wehret der Anfänge und so. Oder meinst du wir sollte das jetzt erstmal noch 10 Jahre laufen lassen bis es normal ist, dass die AfD in allen Strukturen sitzt?
Man muss natürlich nicht gleich ein viertes Reich herbeireden. Aber zu sagen “es ist alles gut, macht euch keine Sorgen” ist auf jeden Fall falsch. Man kann ja zumindest mal Fuchs rufen.
Warum MUSS man eine Lösung haben? Wenn 20 % der Bevölkerung tatsächlich ihr Kreuzchen bei der AfD machen würden dann ist der Zug bereits abgefahren. Sollte es tatsächlich eine derart hohe Zustimmungsquote geben gibt es keine Chance auf gesellschaftliche Ächtung oder Ausgrenzung mehr, da hilft es nur BESSERE Angebote als die Gegenseite zu machen.
Du kannst halt nicht besser werden als erstunkene und erlogene “Lösungen” außer du lässt dich auf das gleiche Niveau runter aber das hilft halt auch keinem
Naja, das schöne an nicht erlogenen Lösungen ist ja, dass sie tatsächlich funktionieren. Das Ziel muss es also sein gute Ergebnisse zu liefern, die klar machen, dass die Behauptungen der AfD Schwachsinn waren. Natürlich wird man nicht jeden überzeugen, aber ein Mensch, der sieht, dass durch die Verkehrswende sein Dorf plötzlich wieder gut mit Bus und Bahn zu erreichen ist, der merkt, dass die geförderte Wäarmepumpe, die auch zur Kühlung genutzt werden kann die heißen Sommer erträglicher macht und der sieht wie liebevoll seien Oma im Altenheim von der syrischstämmigen Pflegekraft betreut wird, der wird für die Lügen der AfD weitaus weniger empfänglich sein.
Ach was, wenn es allen gut ginge wäre die AfD nicht so stark. ich mein, ja, das ist richtig, aber das bekommt man halt nicht magisch hin. Fakt ist dass wir ein massives Verteilungsproblem haben, das keine der etablierten Parteien angehen will. Auch die AfD nicht, aber die nimmt die Angst der Menschen und nutzt sie für sich.
Ich habe nicht behauptet, dass es einfach wäre. Ich sage einfach nur, dass gute politische Arbeit derzeit der beste Ansatz ist. Anders als Krawall-Aktionen der Antifa schadet das immerhin nicht.
Ok, dann sagen wir einfach den Leuten (ich bleibe hier mal bei 20% der Bevölkerung als Arbeitshypothese): Lebt damit, euer Lebensstandard wird sich verschlechtern und ihr müsst damit klar kommen, dass ihr im örtlichen Aldi mehr Menschen aus $fremdes_Land als aus Bayern trefft. Oh, übrigens: Eure Meinung ist irrelevant und wenn ihr sie nicht ändert einfach FALSCH.
Damit nimmt man der AfD keine Stimmen, damit betreibt man aktive Wahlwerbung für sie.
Das ist ziemlich weit ab von dem was ich gesagt habe…
Das ist nämlich zwar nicht alles falsch, aber genau das Framing mit dem die AfD den Menschen Angst macht. Und dann vollkommen hirnrissge Lösungen für die herbeigeredeten Probleme präsentiert. Man kann das nämlich auch so sagen:
Wir haben ein Problem mit unserer Wirtschaft. Das Problem liegt unter anderem an der Demographie die wir in unserem Land haben. Wir brauchen mehr Menschen die hier arbeiten sonst werden die Arbeitenden mit den Kosten der Rente und Pflege überlastet, was dann zu lasten der Infrastruktur und damit der nächsten Generation gehen wird.
Wir haben die Wahl zwischen: Überlastung von allen und dem weiteren Verschleiß der Infrastruktur oder mehr Einwanderung in den Arbeitsmarkt. Ich bin der Meinung, dass wir der nächsten Generation lieber ein Land mit Chancen überlassen sollten als ein Land das sich international isoliert hat und sich wirtschaftlich hat abhängen lassen.
Das ist aber natürlich trotzdem noch nicht so anziehend wie die Position: Wir werfen endlich die Ausländer raus, denn dann gehts uns allen wieder besser. Die Ausländer belasten nämlich unsere Sozialsysteme und dann bleibt bei euch vom Lohn nichts mehr übrig.
Und ja, man wird ja wohl noch Meinungen für falsch halten dürfen. Das ist der ganze Witz von Diskurs. Irrelevant sind die Meinungen deswegen natürlich nicht.