Gehts nur mir so, oder ist Antisemitismus auf lemmy weit verbreitet, auch außerhalb der .ml blase?

Insbesondere der Israel bezogene Antisemitismus und die Ablehnung des Staates Israel, zum Teil sogar die Unterstützung der Hamas und ders Terrors gegen Israel.

Im übrigen sollten sich die runter wählenden Fragen ob sie mit diesem Post gemeint seien könnten…

  • Dekkia@this.doesnotcut.it
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    27 days ago

    Ich glaube das problem liegt hauptsächlich darin, dass Kritik an Israels verhalten häufig sofort als Antisemitismus eingestuft wird. So schwarz-weiß ist die Situation aber nicht.

      • Successful_Try543@feddit.de
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        27 days ago

        Kritik am Vorgehen in gaza bzw der Regierung Israels ist zwar derzeit nicht angebracht.

        Warum ist Kritik derzeit nicht angebracht? Nur, weil Israel sich auf Selbstverteidigung beruft, setzt das ja nicht gleich alle Regeln außer Kraft.

          • Successful_Try543@feddit.de
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            26 days ago

            Mit der Begründung könnte man Israel auch gleich einen Blankoscheck ausstellen, Alles und Jeden im Gazastreifen umzubringen, um den Konflikt zu lösen.

            Dass eine Kriegspartei das Völkerrecht bricht rechtfertigt nicht, dass die Andere das auch tut.

              • Successful_Try543@feddit.de
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                26 days ago

                Ich meine damit vorallem das Verhalten der Medien, welche sich auf Hamas un Aljazeera Quellen beziehen und somit deren propaganda verbreiten ohne die echte Faktenlage zu berücksichtigen.

                “Echte” Fakten sind schwierig zu ermitteln. Wenn die Medien keine eigenen Reporter vor Ort haben, können sie nicht viel Anderes tun als das zu berichten und einzuordnen, was sie durch Dritte (Al Jazeera, Israelische Streitkräfte und Andere) in Erfahrung bringen können.

                Im übrigen hat Israel nicht die technischen Möglichkeiten den gesamten Gazastreifen zu vernichten

                Als Atommacht hätte Israel, rein technisch, schon die Möglichkeit und auch konventionell sind sie der Hamas überlegen. Als einziger Opponent ist eigentlich nur noch der Iran vorhanden. Der ist aber aufgrund der innenpolitischen Situation sicher nicht zu mehr als Säbelrasseln bereit.

                und selbst wenn, würde das keinen Frieden bringen. Nur am Rande.

                D’accord.

                Eine friedliche Beendigung des Konfliktes, der seit so langer Zeit andauert, können wir uns nur wünschen. Am Beispiel von (Nord-)Irland oder Bosnien-Herzegowina sieht man, dass soetwas enorme Anstrengungen erfordert und jederzeit wieder eskalieren kann.

  • Katzastrophe@feddit.de
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    27 days ago

    Ehhhh, da musst du aufpassen. Habe schon öfters mitgekriegt dass viele Leute denken “Anerkennung des Staates Palästina” = “Ablehnung Staat Israel/Völkermord” Es gibt manche ganz Verrückte.

    Aber an sich hast du Recht, es gibt ein beeindruckendes schwarz-weiß Denken bei der ganzen Sachen. Aber nicht nur auf Lemmy, Tumblr hat das gleiche Problem, vielleicht sogar noch schlimmer. Hab schon öfter Todeswünsche unter den Beiträgen von jüdischen Bloggern gesehen.

      • Katzastrophe@feddit.de
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        27 days ago

        Ich stimme dir im Prinzip zu, aber den letzten Teil finde ich etwas übertrieben. Ich bin in Bremen groß geworden, und dort gab es jede Woche seit ich denken konnte Demonstrationen von Palästinensern und Angehörigen gegen die Gewalt des Israelischen Staates.

        Auch finde ich es etwas unpassend wenn du davon redest dass es nur die Leute um Israel schert und nicht um andere Probleme im nahen Osten, speziell wegen Erdogan kann ich nichts sagen, aber ich bin selber mit Iranern groß geworden, und dort war die Gewalt die sie erlebt haben immer ein wichtiger Punkt.

        Es kam öfters zu Aufrufen die Allgemeinheit besser aufzuklären, und es wurde sich merfachst im Monat getroffen um Aktionen zu starten oder einfach nur um sich zu unterstützen.

        Vielleicht ist es einfach anders in anderen Teilen Deutschlands aber ich habe immer viel Unterstützung mitgekriegt vor allem von anderen Deutschen wenn es um den Iran ging.

  • macniel@feddit.de
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    27 days ago

    Mhm ist die Ablehnung des Staats Israel und eine Anti Israel Haltung bereits Antisemitismus?

    • Makoto009@lemmy.world
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      27 days ago

      Was verstehst du unter Ablehnung? Also wenn es gegen die Existenz des Staates Israel geht, dann schon. Wenn Kritik geäußert wird, dann ist das für mich noch kein Antisemitismus. Aber wenn es halt gegen die alleinige Existenz geht dann schon meiner Meinung nach. Wenn ich wirklich gegen Demokratie bin, dann bin ich schließlich auch Anti-Demokratisch. Ich empfinde schon auch dass die Stimmung neben aller berechtigten Kritik an dem Vorgehen, sehr kontra Israel ist und teilweise schon auch ins antisemitische geht. Ich hab letztens einen Kommentar gelesen zur Befreiung von 4 Geiseln und den davor nur tot geborgenen und da wurde der Tot dieser schon fast regelrecht als verdient gefeiert. Und das ist nicht nur Antisemitisch sondern Menschenverachtend. Aber ich bezweifle dass die Leute sich dem immer so klar sind und es da vor allem mit vielen Emotionen zu geht. Was dies nicht rechtfertigen soll. Denn leider ist dies der perfekte Nährboden für gewalttätigen Antisemitismus. Muss nur jemand kommen und den Hass in guten Worten verpacken und die Leute springen auf. Schade ist nur (das betrifft aber nicht nur den Israel/Palestina Krieg), dass viele Medien, egal in welche Richtung, immer voreingenommener werden. Und das heizt natürlich auch noch auf.

          • Successful_Try543@feddit.de
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            26 days ago

            Natürlich hat Israel gemäß dem UN- Teilungsplan von 1947 das Recht in diesen Grenzen zu existieren.

            Betrachtet man die Ereignisse, die dem vorausgegangen sind, zwingt sich der Eindruck der Legitimität dessen nur nicht gerade auf. Das Land auf dem der Staat gegründet wurde war ja zuvor nicht herrenlos und unbewohnt was die Frage aufwirft, wie sich dieser Besitz- bzw. Eigentumsübergang rechtfertigt.

            • crispy_kilt@feddit.de
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              24 days ago

              Was ein Staat ist und was nicht war noch nie eine rechtliche Frage, sondern eine Politische. Aktuell ist mehr oder weniger Konsens der einigermaßen zivilisierter Länder dass das über UNO Beschlüsse plus Anerkennung durch die andern Länder geschieht.

              Wenn du diese Form der Anerkennung der Staatlichkeit ablehnst, kannst du das als deine Meinung schon tun, nur lehnst du damit die Existenz aller Staaten ab.

              Noch nie wurde ein Staat gerecht erschaffen. Am Anfang steht immer mindestens Eroberung und Vertreibung, oft auch Krieg.

              Die Vorfahren der Menschen, die heute in Deutschland leben, lebten nicht seit Entstehung der Menschheit da, die sind irgendwann eingewandert und haben es sich genommen. Ist deswegen die Staatlichkeit Deutschlands auch zweifelhaft? Wenn nein, warum nicht? Weil viel Zeit vergangen ist? Gut, dann warten wir noch ein paar hundert Jahre für Israel. Etwas anderes? Es ist egal - Staatlichkeit ist eine politische Frage. Es ist nicht gerecht. Man kann das ewig diskutieren.

              Das System via UNO ist das am wenigsten Schlechte, das wir bisher hatten.

              Israel hat das Recht zu existieren.

              Palästina ebenso.

              Beide haben nicht das Recht, Menschen zu töten.

              Es ist doch echt nicht kompliziert.

  • Raven | Lemmy@feddit.de
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    25 days ago

    Das Problem hast Du nicht nur bei Lemmy, sondern im ganzen Fediverse.

    Persönlich denke ich das man Israels rechtsradikale und fundamentalistische Regierung (nicht den Staat oder gar die jüdischen Menschen an sich) sowie die Art des Vorgehens im Gazastreifen durchaus kritisieren kann und darf. Allerdings muss man aufpassen das man bei seiner Kritik nicht einseitig ist. Den die Hamas ist ganz klar eine verbrecherische Terrororganisation deren Vorgehen absolut abzulehnen ist und die vernichtet werden muss. Zugleich muss man sich klar machen das das Vorgehen des israelischen Staats gegenüber den Palästinensern den Hass der der Nährboden der Hamas ist permanent nährt und damit meine ich nicht nur das aktuelle Vorgehen.

    Alles in allen ist es eine hoch komplexe Sutuation, welcher man nur mit differenzierter Betrachtung nahe kommt.

  • UnfortunateShort@lemmy.world
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    27 days ago

    Als entschiedener Israel-Kritiker möchte ich gerne einwerfen, dass gegen den israelischen Staat zu sein, selbst Antizionist zu sein, nichts mit Antisemitismus zu tun hat. Sonst wäre ein großer Teil der israelischen Bevölkerung auch antisemitisch, mindestens die komplette Opposition in Israel selbst. Und ich finde man kann Theokratien religionsbasierte Demokratien verabscheuen, ohne das auf die dafür missbrauchte Religion zu übertragen.

    Darüber hinaus halte ich es für erwähnenswert, dass die Palästinenser auch zu den Semiten gehören, wobei diese Bezeichnung genau genommen komplett überholt und mindestens leicht rassistisch ist. Über die Implikationen davon lohnt es sich nachzudenken.

      • UnfortunateShort@lemmy.world
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        26 days ago

        Die Ablehnung des Staates Israel ist Antisemitismus.

        In meinen Augen ist das Antikolonialismus. Und ich debattiere da auch nicht drüber, ich lehne diesen Staat, zumindest in jetziger Form, nicht wegen der Religion oder der Herkunft der Bewohner ab.

        Genau weil die Israelis den Staat Israel ablehnen…

        Verzeihung, das habe ich missverständlich formuliert. Was ich eigentlich ausdrücken wollte war: Es gibt eine Opposition in Israel (die gegen die Aktuelle Regierung steht) und (unabhängig davon) auch jüdische Antizionisten. Darunter sogar überaus bekannte, wie Einstein und Chomsky.

        Israel ist ganz sicher keine Theokratie

        Israel ist ein Staat, der speziell für die Anhänger einer Religion gegründet wurde und seine Gebietsansprüche auf religiösen Erzählungen basiert. Außerdem gibt es Probleme mit Diskriminierung und Vorurteilen, die vom Staat nicht nur zugelassen sondern sogar befeuert werden, um vermeintlich eigene Gebiete von anderen religiösen und/oder ethnischen Gruppen zu “befreien”. Israel mag dieser Tage mehr oder weniger demokratisch regiert sein, ist aber fundamental auf einer Religion, religiösen Erzählungen und Ansichten begründet und lässt sich bis heute davon leiten.

        Ich lehne ein Israel jenseits eines Zwei-Staaten-Kompromisses ab, weil ich es im aktuellen Zustand schlicht für eine brutale Kolonialmacht halte, die nicht mal versucht besser zu sein als die, die aus israelischer Sicht für ihr eigenes Handlen verantwortlich sind.

  • rufus@discuss.tchncs.de
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    26 days ago

    Also vor Oktober 2023 und der jüngsten Eskalation des Konflikts habe ich hier selten was zu Israel gelesen. Also würde ich da nicht zustimmen. Seit dem ist das Internet voll mit Hass und starken Meinungen dazu. Auch hier auf Lemmy.

      • rufus@discuss.tchncs.de
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        26 days ago

        Ja. Ich finde das auch schlimm. Vor allem, dass jeder Mensch unbedingt klar Stellung beziehen muss und das im Internet groß breitreten be jeder Gelegenheit. Mir tun einfach die Menschen dort leid die darunter leiden oder ihr Leben verlieren. Da fällt es mir auch echt schwer Sympathie für eine der Seiten aufzubringen und da zu verkünden wer Richtig liegt und wer keine Daseinsberechtigung erhält…

        Ich skippe seit dem alle Artikel und Diskussionen zu dem Thema im Internet. Die sind meines Erachtens fast alle toxisch.