• ParsnipWitch@feddit.de
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    1 year ago

    Mir scheint hier werden verschiedene Dinge durcheinandergeworfen.

    Das Zitat von Einstein zum Beispiel zielt auf didaktische Reduktion ab (in leichter Sprache: man reduziert ein Konzept auf seine wichtigsten Grundlagen. Und zwar so dass jemand möglichst kein anderes Wissen braucht um diese Grundlagen zu verstehen). Das spielt darauf an, dass man ein Konzept umfassend verstanden haben muss, um es auf diese Art reduzieren zu können. Das ist kein allgemeiner Aufruf weniger Fachbegriffe zu verwenden. Und didaktische Reduktion passiert umfassend in den Grundsemestern des Studiums.

    Wenn Personen an die Universitäten kommen und “komplizierte Worte” nicht verstehen sehe ich darin in erster Linie eine Verfehlung der Schulen und/oder des Staates was die Förderung des Spracherwerbs angeht. Es können nicht immer mehr Aufgaben an die Universitäten verschoben werden, weil die Schulen darin versagen. Dadurch werden Stoffmenge und Hürden für die Studenten vergrößert weil logischerweise weniger Zeit für andere Inhalte zur Verfügung steht!

    Kämen Schule und Staat ihren Aufgaben nach, dann würden Menschen an die Universitäten kommen die, unabhängig von ihrer Herkunft und ihrer sozialen Schicht, alle dieselben Grundlagen in Deutsch, Englisch und Mathematik erworben haben.

    Es ist schlicht nicht möglich komplexe Konzepte ausschließlich in leichter Sprache zu lehren. Ab einer gewissen fachlichen Tiefe wird es dadurch nicht nur zu umständlich sondern auch zunehmend unverständlich. Wie weit nach hinten soll man diesen Punkt denn noch schieben?